Gute Nacht
26.10.2018
Im Terminal auf der Abflugebene ist kurz nach Mitternacht Ruhe eingekehrt. Die Check-in-Schalter sind geschlossen, ebenso die Shops und Restaurants. Nur noch wenige Menschen sind in der großen Halle anzutreffen. Einige Reisenden, die einen der ersten Flüge am nächsten Morgen nehmen wollen, sind bereits eingetroffen und haben es sich auf den Bänken bequem gemacht oder gönnen sich an der b2b-Bar – der einzigen Gastroeinheit, die rund um die Uhr geöffnet hat – ein Schlückchen Schampus als Vorfreude auf ihren Urlaub. Ein paar Reinigungswagen drehen emsig ihre Runden.
Gegenüber dem geschäftigen Treiben tagsüber ist es jetzt allerdings sehr beschaulich. Doch hinter den Kulissen schläft der Airport niemals. Ein Teil der 21.000 Beschäftigten sorgt auch in den Nachtstunden dafür, dass am nächsten Morgen wieder die ersten Flugzeuge abheben können. Während andere Mitarbeiter wiederum über Nacht parat stehen, falls aus irgendeinem Grund ein Flug aus einem Notfall heraus nach Düsseldorf umgeleitet wird und landen muss. Denn der Flughafen hat eine so genannte Betriebspflicht. Und die gilt 24 Stunden am Tag.
Operativer Betrieb gesichert
Am Düsseldorfer Flughafen gibt es kein generelles Nachtflugverbot, sondern sehr strenge Nachtflugbeschränkungen, insbesondere für Jets. Der letzte Start des Tages muss bis 22:00 Uhr erfolgt sein, Landungen sind bis 23:00 Uhr erlaubt. Für leise Jets und Airlines, die ihren Wartungsschwerpunkt am Düsseldorfer Flughafen haben, gelten für Landungen Ausnahmeregelungen. Auch Ambulanzflüge dürfen in den Nachtstunden durchaus starten und landen, ebenso wie Einsatzflüge der Polizei. Darüber hinaus steht Düsseldorf auch als Ausweichflughafen zur Verfügung, falls der ursprünglich vorgesehene Zielflughafen aus Wetter- oder anderen Sicherheitsgründen nicht angeflogen werden kann.
Um den operativen Betrieb auch in der Nacht gewährleisten zu können, sind immer Mitarbeiter vor Ort. Der Tower ist mit zwei Fluglotsen besetzt. Die Flughafenfeuerwehr steht für Notfälle ebenso bereit wie ein Einweiser, um eine Maschine übers Vorfeld zu leiten oder eine Ladegruppe, damit auch eine Treppe an den Flieger gestellt und Gepäck entladen werden kann. Die Stromversorgung muss gesichert sein und überwacht werden, ebenso die Start- und Landebahnbeleuchtung sowie die Funkanlagen. Security-Mitarbeiter haben ein waches Auge und kontrollieren das gesamte Gelände. Für all das braucht es Menschen, die auch nachts im Einsatz sind.
Manches kann nur nachts passieren
Zusätzlich zu den den operativen Notwendigkeiten zur Sicherstellung des Betriebs in Notfällen können manche Arbeiten nur nachts erledigt werden, wenn der Flugverkehr ruht. Bauarbeiten auf und neben dem Landebahnsystem zum Beispiel oder Wartungs- und Reparaturarbeiten an technischen Eirichtungen, die für einen sicheren Flugbetrieb notwendig sind. Einige Luftverkehrsgesellschaften mit Wartungsschwerpunkt in Düsseldorf nutzen entsprechend die Nachtstunden für Routinechecks und Wartungsarbeiten an den Flugzeugen. Da der Tower nicht nur für startenden und landenden Verkehr zuständig ist, sondern auch für Rollbewegungen auf dem Vorfeld, werden die Schleppvorgänge von den Parkpositionen in die Wartungshallen ebenfalls in den Nachtstunden durch den Tower koordiniert.
Um 3:30 Uhr in der Frühe öffnen dann wieder die ersten Check-in-Schalter. Vorbei ist es mit der nächtlichen Ruhe. Im Terminal herrscht schon wieder Hochbetrieb. Auch wenn das erste Flugzeug um sechs Uhr startet, werden auf dem Vorfeld bereits die Maschinen auf ihren Einsatz vorbereitet. Frische Verpflegung muss an Bord, Tankwagen liefern Kerosin, das aufgebebene Gepäck wird in der Gepäcksortierhalle den jeweiligen Flugzeugen zugeordnet und in die Maschinen transportiert. Routine am Düsseldorfer Airport. Und das 365 Tage und Nächte im Jahr.
Ein Airport-Tag im Schnelldurchlauf
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