Daten, Zahlen, Flüge - woher kommen die Fluginformationen?
13.04.2016
Sie möchten gerne von Düsseldorf nach Dubai fliegen? Wissen aber nicht, ob es diese Verbindung gibt. Kein Problem. Die Website oder die Airport-App helfen weiter. Dort finden Sie auch alle weiteren Destinationen, die ab Düsseldorf nonstop erreichbar sind. Flugziel und Datum eingeben, und schon erhalten Sie folgende Informationen: Abflugdatum, Abflugzeit, erwartete Ankunftszeit, Fluggesellschaft, Flugnummer, Flugziel inklusive des Airport-Dreilettercodes, Flugdauer, sogar den Flugzeugtypen.
Damit aber überhaupt irgendwelche Informationen über Ihre Bildschirme oder Displays flimmern können, müssen vorab „ein paar“ Daten erhoben, zusammengetragen, sortiert und in die Systeme gespielt werden. Seinen Ursprung nimmt der ganze Zahlensalat beim Team „Slot-, Flugplan- und Stammdatenmanagement.“, das alle Daten solange bearbeitet, bis sie flugplantauglich sind.
Von der Slotanmeldung zum geplanten Flug
An einem Flughafen gibt es zwei Flugplanperioden: den Winter- und den Sommerflugplan. Die Planung für die jeweilige Saison beginnt Monate vor Inkrafttreten. Wenn also Ende Oktober der Winterflugplan gültig wird, haben die Fachleute ihre Arbeit dazu bereits im Mai aufgenommen. Auf zwei Quellen können die Flugplaner zurückgreifen. Zum einen melden die Fluggesellschaften ihre Slots bei den Airports an. Das funktioniert über eine elektronische Schnittstelle. Zum anderen müssen die Airlines ihre geplanten Flüge für bestimmte, sogenannte koordinierte Airports beim Flughafenkoordinator der Bundesrepublik Deutschland anmelden. Der sitzt in Frankfurt und prüft, ob an den Airports ausreichend Slots verfügbar sind und die technischen und operativen Grenzen durch die genehmigten Flüge nicht überschritten werden. Düsseldorf ist ein solcher vollkoordinierter Flughafen. Zu manchen Tageszeiten möchten die Airlines mehr Flüge anbieten, als es die Betriebsgenehmigung zulässt. Hier versucht der Flughafenkoordinator zu vermitteln, muss aber leider – speziell bezogen auf Düsseldorf – immer wieder Anfragen ablehnen.
Aktuelle Daten für Ihre Reise
Etwa acht Wochen vor Beginn der Flugplansaison sind in der Regel alle Flüge angemeldet und koordiniert, so dass diese Daten dann für die Webseite oder die App des Airports veröffentlicht werden können. In der Nacht vor dem geplanten Flug werden die Fluginformationen um aktuelle Daten zu jedem Flug angereichert. Ab jetzt werden weitere Details zum Flug veröffentlicht, wie etwa mögliche Verspätungen, die Check-in-Schalter oder die Abfluggates.
Die Flughafen-App bietet sogar eine Timeline, die Sie zeitgenau ans richtige Gate führt, Ihnen sagt, wo Sie am besten parken und wie viel Zeit Sie beispielsweise noch zum Shoppen haben, bevor es durch die Sicherheitskontrolle gehen soll. Und auch, ob Ihr Flug pünktlich ist. Über den Benachrichtigungsservice bleiben Sie immer auf dem Laufenden - sind Sie spät dran und müssen sich beeilen oder ob können Sie es entspannt angehen lassen?
Zuverlässige Flugplandaten sind das A und O
Auf die Flugplandaten sind neben den Passagieren und Abholern auch ganz viele andere Bereiche des Airports angewiesen. Schließlich bilden sie die Grundlage für den operativen Flughafenbetrieb. Jeder, der in die operativen Prozesse eingebunden ist, muss wissen, wann welches Flugzeug wo zu erwarten ist. Die Airlines müssen ihre Check-in-Zeiten und -Schalter einplanen, die Bundespolizei erfährt, wann an den Sicherheitskontrollen mit erhöhtem Aufkommen zu rechnen ist. Alle Mitarbeiter, die sich direkt um die Flugzeugabfertigung kümmern – und die für die unterschiedlichsten Unternehmen tätig sind – benötigen Planungssicherheit. Der Einweiser, die Ladecrews, der Tankwagenfahrer, die Gepäcklader, die Caterer, das Reinigungspersonal, die Frachtlader, der Flugzeugtechniker, der Schlepperfahrer und viele mehr. Selbst die Taktung des SkyTrains wird an das Passagieraufkommen angepasst. Kleinste Verschiebungen im Zeitplan haben sofort Auswirkungen auf den gesamten Ablauf.
Damit verspätet landende Maschinen keine allzu großen Turbulenzen im Abfertigungsgeschehen auslösen, arbeitet der Airport mit einem Verfahren, das den Abfertigungsprozess optimiert. Collaborate Decision Making (CDM) heißt das in der Fachsprache. Geht eine für Düsseldorf geroutete Maschine an ihrem Abflughafen verspätet in die Luft, wird diese Information über das CDM sofort allen relevanten Stellen am Düsseldorfer Airport übermittelt. Die gesamte Abfertigungsplanung wird entsprechend angepasst, um mögliche Verspätungen so gering wie möglich zu halten.