Immer bereit – die Feuerwehr am Flughafen Düsseldorf
20.09.2015
Von 7:30 Uhr bis 7:30 Uhr am nächsten Morgen sind sie im Dienst, die Feuerwehrmänner des Düsseldorfer Airports. An elf Tagen im Monat. Während der 24-stündigen Schicht lautet das Credo, innerhalb von 180 Sekunden selbst am äußersten Punkt des Airports zu sein. In der Nacht kann das schon einmal heißen: Raus aus dem Bett, die Rutschstange runter, rein in den dunkelblauen Feuerwehrschutzanzug, Blaulicht an und losfahren.
Vom Ertönen des Alarms bis zum Erreichen des Einsatzortes vergehen höchstens drei Minuten. Drei Minuten! Daniel Gonzalez-Fredrich traut man diese Höchstleistung sofort zu. Selbst in der schweren Uniform. Der sportliche Mönchengladbacher ist seit 2012 bei der Düsseldorfer Flughafenfeuerwehr und ist damit nach einer längeren Reise an seinem beruflichen Ziel angekommen.
Feuerwehrmann mit Leib und Seele
„Eigentlich bin ich gelernter Karosseriebauer“, verrät Gonzalez-Fredrich. Eher zufällig landete der Halbspanier 1997 am Flughafen Mönchengladbach. Was als Wochenendjob begann, führte zur Festanstellung. 15 Jahre lang hat er dort im Grunde alles gemacht. „Als freiwilliger Feuerwehrmann habe ich Branddienst geleistet. Aber ich habe auch Flugzeuge abgefertigt oder Rasen gemäht. Man ist schließlich offen für alles – und flexibel.“
Diese Eigenschaften – das Offensein für ein abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld, der Mut und gleichzeitig auch die Neugierde, Dinge zu tun, die neu für einen sind, sowie vor allem auch Flexibilität – haben dorthin gebracht, wo er heute beruflich steht. „Als ich 2012 die Chance erhielt, eine Ausbildung zum Feuerwehrmann zu machen, musste ich nicht lange überlegen.“ Das glaubt man Gonzalez-Fredrich sofort. Die folgende Aussage auch: „Im Nachhinein muss ich allerdings sagen, dass es schon auch ziemlich mutig war, das anzugehen. Nicht jeder setzt sich mit Ende 30 noch einmal für 18 Monate an den ‚Schultisch‘ und macht eine neue Ausbildung.“
Breites Aufgabenspektrum, moderne Technik
Als Brandmeister und Rettungsassistent ist Gonzalez-Fredrich jetzt ein festes Mitglied der Düsseldorfer Flughafenfeuerwehr. Etwas anderes zu machen, kann er sich nicht mehr vorstellen: „Ich liebe die Abwechslung in meinem Job. Immer nur das Gleiche zu tun, das wäre nichts für mich.“ Vom Warten der rund 3.500 Feuerlöscher auf dem Flughafengelände über das „Verarzten“ von Passagieren und Beschäftigten in der Funktion als Rettungsassistent oder Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen im Terminal bis hin zum Tankschutz – also dem Begleiten des Tankvorgangs eines Flugzeuges, wenn die Fluggäste noch oder schon an Bord sind – die Liste der Aufgaben ist lang. Zusätzlich wird jeder Feuerwehrmann einem bestimmten Bereich zugeteilt: Bei Gonzalez-Fredrich lautet er „KFZ“. Als gelernter Karosseriebauer ist es für ihn ein Leichtes, kleinere Reparaturen oder Umbauten an den Feuerwehrfahrzeugen vorzunehmen.
Gerade der Fuhrpark mit seinen beeindruckenden Fahrzeugen wie beispielsweise den sieben Großflughafen-Löschfahrzeugen, genannt „Panther“, machen für Gonzalez-Fredrich einen besonderen Reiz aus. Er geht sogar noch weiter: „Die städtischen Feuerwehren sind in der Regel schon super ausgestattet. Aber hier am Airport wird noch einmal eine Schippe draufgelegt.“
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Die Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann
Seit 2014 bietet der Düsseldorfer Airport eine Berufsausbildung zum Werkfeuerwehrmann/-frau an. Im Rahmen der dreijährigen Ausbildung geht es zum einen um die Grundlagen in Bereichen wie der Elektro-, Heizungs- und Klimatechnik sowie der Metall- und Holzverarbeitung. Zum anderen stehen feuerwehrtechnische Bereiche im Vordergrund – von der Brandbekämpfung über die Feuerwehreinsatzlehre bis hin zur Rettungstechnik. Hinzu kommen unter anderem die Ausbildung zum Rettungssanitäter und -schwimmer sowie der Erwerb des Sportabzeichens und des Führerscheins Klasse CE.
Über die Ausbildung bei einer Berufsfeuerwehr hinaus, werden die Mitarbeiter zusätzlich in flughafenspezifischen Themen geschult. Regelmäßige Schulungen – beispielsweise zu den Themen Atemschutz, Gefahrgut und Strahlenschutz, Höhensicherung sowie Heißausbildung – gehören für die Werkfeuerwehr, gerade auch nach dem Ausbildungsende, zum Pflichtprogramm.