Theoretisch, praktisch, gut
28.11.2018
Das Telefon klingelt. Sabine Lörks, Ausbilderin am Düsseldorfer Airport, hebt ab: „Düsseldorf Airport. Personalentwicklung. Hallo?“ Am anderen Ende der Leitung: Oliver Droese. Der gebürtige Essener ruft aus Manila auf den Philippinen an, wo er zu der Zeit gerade ein Praktikum bei Lufthansa Technik macht. Er möchte sich bewerben. Für ein duales Studium im Bereich Luftverkehrsmanagement.
Droese ist einer von insgesamt 260 Bewerbern – für drei zu vergebende Plätze. Und er setzt sich durch. „Dass ich einmal in die Luftfahrt gehe, war so sicher wie das Amen in der Kirche“, lacht Droese. „Bei einer Mutter, die beim Bodenpersonal der Lufthansa gearbeitet hat, und einem Vater, der den Bereich ‚Property & Cargo‘ am Budapester Airport leitet.“
Dieser Arbeitgeber oder keiner
Und spätestens als dann auch noch Lukas Podolski ins Spiel kam, war die Sache klar. Der Fußballstar nutzte den VIP-Service des Airports. Am letzten Tag von Droeses zweiwöchigem Schülerpraktikum. Das hat der heute 19-Jährige natürlich bereits bei seinem heutigen Arbeitgeber, der Flughafen Düsseldorf GmbH (FDG), absolviert. „Schon nach der ersten Woche wusste ich: der Arbeitgeber – oder keiner“, erinnert sich Droese. „Ich war damals auf dem Vorfeld unterwegs und habe einen Einweiser begleitet. Ich saß an der Info im Terminal, im Airport Control Center (ACC), war in der Verwaltung und beim VIP-Service. Und da durfte ich Lukas Podolski zum Flieger begleiten. Großartig.“
Beim Nachwuchs wird genau hingeschaut
Drei Bewerber machten das Rennen und traten im August 2018 ihr duales Studium bei der FDG an. Im Jahr zuvor waren es vier. Macht insgesamt sieben Luftverkehrsmanagement-Studenten. Zwei davon weiblich. „Nur“, weiß Droese. „Denn im gesamten Studiengang haben die Frauen in Frankfurt mit 60 Prozent die Oberhand.“ Unabhängig vom Geschlecht ist jedoch: Sie alle haben ein straffes Programm vor sich. Drei Jahre dauert das duale Studium insgesamt. In der einen Hälfte davon heißt es Büffeln an der Frankfurt University of Applied Sciences – beispielsweise BWL, Business English, Wirtschaftsmathe und Luftverkehrsrecht. In der anderen Hälfte ist Praxiserfahrung sammeln in kaufmännischen und operativen Flughafenbereichen angesagt. Darunter „Aviation Management und Unternehmensentwicklung“, „Operations“ oder „Customer Management“. Das Ganze immer im Wechsel. Drei Monate Airport, drei Monate Uni in Frankfurt, zurück an den Airport ... und schließlich Bachelor-Thesis.
Teil einer großen Familie
Das Wichtigste aber ist und bleibt für Droese sowieso: „Ich fühle mich am Flughafen gut an die Hand genommen. Bereits vom ersten Tag an. Die Kollegen sind supernett. Auf dem Vorfeld wie in der Verwaltung. Jeder greift jedem unter die Arme. So dass man das Gefühl hat, Teil einer großen Familie zu sein.“ Die Frage danach, was Droese nach seinem Studium anstrebt, ist daher schnell beantwortet: „Eine Karriere im kaufmännischen Bereich. Am Düsseldorfer Airport natürlich.“
Stimmen zum dualen Studium am Airport
„Drei gute Gründe, warum ich mich für den Airport entschieden habe? Erstens war ich schon immer luftfahrtbegeistert. Zweitens handelt es sich beim Flughafen um eine große infrastrukturelle Einrichtung mit vielen unterschiedlichen Bereichen, es gibt also immer viel zu tun. Und drittens ist er, wie ich von vielen Seiten gehört hatte, ein guter Arbeitgeber. Für einen dual Studierenden optimale Bedingungen.“
(Till Pöling, 19 Jahre - 1. Jahr Wirtschaftsingenieurswesen)
„Warum ein duales Studium? Weil ich die Theorie am Airport direkt in die Praxis umsetzen kann. Ich werde im Bereich ‚Technische Planung und Bau‘ eingesetzt – und anders als wahrscheinlich bei anderen Unternehmen wird es da aufgrund vielseitiger Projekte nie langweilig. Cool ist außerdem, dass meine Hochschule (HS Niederrhein) in Krefeld und somit direkt um die Ecke ist.“
(Leander Wolf, 23 Jahre - 3. Jahr Elektrotechnik)
„Klima-, Sanitär- oder Heizungstechnik – am Airport sind alle Gewerke vertreten und wir dual Studierenden können überall reinschnuppern. Welches Unternehmen kann einem das schon bieten? Als Frau in einer Männerdomäne muss man sich vielleicht erstmal an den gröberen Ton untereinander gewöhnen, aber ansonsten sind die Jungs alle nett.“
(Saskia Slykermann, 21 Jahre - 3. Jahr Versorgungstechnik)
Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb
Mit rund 21.600 Arbeitsplätzen bei 208 Unternehmen gilt der Airport als größte Arbeitsstätte in Düsseldorf. Der Flughafenkonzern selbst zählt 2.150 Mitarbeiter. Darunter aktuell 71 Auszubildende und dual Studierende. Letztere in den Bereichen:
- Elektrotechnik (Hochschule Niederrhein und Technische Hochschule Köln)
- Luftverkehrsmanagement (Frankfurt University of Applied Sciences)
- Versorgungstechnik (Westfälische Hochschule Gelsenkirchen)
- Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Facility-Management (Westfälische Hochschule Gelsenkirchen)