Intelligente Temperatursteuerung am Airport
Zu den größten Herausforderungen, denen das Energiemanagement eines Airports gegenübersteht, gehört die Steuerung der Gebäudetemperatur. Unterschiedliche Gebäude und Gebäudeteile, tausende Quadratmeter Glasflächen, Sonne und Frost – wie erzeugt man trotz all dieser dynamischen Faktoren eine Raumtemperatur, die weder für Frostbeulen noch für einen Hitzeschlag und zusätzlich für einen reduzierten Energieverbrauch sorgt, der CO2-Emissionen einspart?
Es braucht also ein intelligentes, vorausschauendes System, das nicht nur überall und zu jeder Zeit die richtige Raumtemperatur bereitstellt, sondern das auch die verschiedenen Energiequellen am Airport im Blick hat und zielgenau, bedarfsgerecht und kostenoptimiert den Energieverbrauch vorausschauend steuert. Dadurch werden etwa beim Betrieb von Heizungs-, Lüftungs- oder Kühlungssystemen (HLK) Energieverluste bzw. unnötige Energieverbräuche vermieden, Energiekosten und CO2-Emissionen werden gesenkt. Seit nunmehr fast zehn Jahren nutzt der Düsseldorfer Airport ein solches System – als erster deutscher Flughafen überhaupt.
Der Partner
Systempartner ist das 1995 in Jülich gegründete Smart Data-Unternehmen MeteoViva GmbH. MeteoViva war der erste Anbieter auf dem Markt, der ein produktionsreifes System vorgestellt und eine Einsparung garantiert hat. Darüber hinaus bietet MeteoViva ein transparentes System mit einem klaren Gesamtkonzept, das für einen langfristig effizienten Gebäude- und Anlagenbetrieb unverzichtbar ist.
Am Düsseldorfer Airport kommt MeteoViva Climate bereits seit 2012 zum Einsatz, zunächst im 9.200 Quadratmeter großen Zentralgebäude Ost. Seitdem konnte der Flughafen seine Energiekosten in diesem Bereich des Airports um mehr als 20 Prozent senken. Das war Grund genug, die Verwendung von MeteoViva Climate 2017 auf den Flugsteig A (45.000 Quadratmeter) auszuweiten, wo der Energiebedarf seitdem um 22 Prozent gesenkt werden konnte.
Das System
Das am Airport verwendete System nennt sich MeteoViva Climate. Dabei handelt es sich um eine Gebäudesteuerungssoftware, die über verschiedene Datenschnittstellen sämtliche zur Verfügung stehenden, relevanten Betriebsdaten erfasst, sammelt, analysiert und zielgerichtet zusammenführt.
Zu diesen Daten gehören beispielsweise lokale Wetterprognosen (für die nächsten drei Tage), aktuelle Gebäudebetriebsdaten einschließlich aktueller Energie- und Leistungspreise sowie Flughafen spezifische Energienutzungs- bzw. Energiebedarfsverläufe. Aus diesen Daten ermittelt MeteoViva Climate die optimalen Betriebsparameter der Anlagentechnik. So fließt zum richtigen Zeitpunkt nur so viel Wärme, Kälte und Frischluft in das Gebäudeinnere, wie jeweils benötigt wird.
Was ist Smart Data?
Wie geht es weiter?
Seit Mitte Dezember 2021 steuert MeteoViva Climate das DUS Air Cargo Center, im Februar 2022 folgt Halle 7. In der weiteren Planung sind der Flugsteig B bis Ende 2022 und nach Umbau der Anlagentechnik das Zentralgebäude und Flugsteig C.
Zudem folgt als nächster Schritt die Integration von MeteoViva Campus, einer integrierten Energiemanagementlösung, die den Gesamtenergiebedarf aller Gebäude eines Betriebsgeländes vorab ermittelt und die benötigte Menge bedarfsgenau und zu den jeweils niedrigsten Kosten bereitstellt. MeteoViva Campus integriert und steuert den Einsatz der jeweiligen Energiequellen – am Düsseldorfer Flughafen sind das Blockheizkraftwerke, Fernwärme und Solaranlagen.