Abkürzungen in der Luftfahrt
Abkürzungen sind in der Luftfahrt nicht wegzudenken. Vom Flughafenkürzel über Airline Codes, bis hin zur Abflugzeit, die in Buchstabenwirrwarr kommuniziert wird – die Luftfahrt kürzt alles ab. Das macht die Kommunikation oft leichter, doch manchmal wirkt es wie eine eigene Sprache. Was heißt das eigentlich alles und was steckt hinter diesen ganzen Abkürzungen? Wir wollen drei gängige Kurzformen von Begriffen aus dem Flughafenleben für euch lüften, damit ihr zu Überfliegern werdet. Oder seid ihr es schon längst?
FOD – Foreign Object Debris
FOD steht in der Fliegerei für Foreign Object Debris oder für Foreign Object Damage, also ungesicherte Gegenstände auf dem Rollfeld oder im Bewegungsbereichen der Flugzeuge, die großen Schaden anrichten können. Dabei ist es egal, ob es sich um eine kleine Schraube oder beispielsweise einen größeren Koffergurt handelt, schon die kleinsten Gegenstände können eine Schadenssumme schnell in die Millionenhöhe befördern, wenn ein Flugzeugtriebwerk solches aufsaugt oder aufwirbelt Es liegt also an allen beteiligten Mitarbeitenden, die auf dem Vorfeld, also mitten im Geschehen arbeiten, diese Gefahr auszumerzen und Fundstücke sofort zu entfernen, bevor es einen Schaden anrichten kann. Am Flughafen Düsseldorf haben wir dafür alle paar Meter sogenannte FOD Tonnen und Container, die allen auf dem Vorfeld tätigen Mitarbeitenden jederzeit zugänglich, um diese Dinge sicher zu entsorgen. Findet man ein Objekt, hält man einfach an, sammelt es auf und nimmt es mit, egal ob einer unserer Loader, die Bundespolizei oder wir dualen Studenten, jeder trägt die Verantwortung. Es gibt sogar eine Sondereinheit, die sich darum kümmert, den Vorfeldbereich abzufahren und solche FODs zu lokalisieren und zu entfernen.
AOG – Aircraft On Ground
Flugzeuge verdienen nur Geld, wenn sie in der Luft sind. Aus diesem Grund versuchen Fluglinien die Standzeiten ihrer Luftfahrzeuge so kurz wie möglich zu halten. Doch manchmal kommt es zu unvorhergesehenen Ausfällen, etwa ein technisches Problem, welches das Flugzeug kurzzeitig fluguntauglich ist. In der Fliegersprache heißt das dann AOG. Wenn ein Flugzeug als AOG erklärt wird, gibt es ein nicht sofort behebbares Problem, was eine Flugannullierung oder eine starke Verspätung mit sich zieht – eine kostspielige Situation für die betroffene Fluglinie, denn das Flugzeug bleibt vorerst am Boden. Und das kostet. Am Flughafen Düsseldorf gibt es allerdings die Möglichkeiten und Einrichtungen, technische Probleme der Flugzeuge in einer unserer Wartungshangars zu beheben und das Flugzeug wieder fit für den Streckeneinsatz zu machen! Strandet also ein Flugzeug in DUS, dann kriegen das unsere Kollegen der Wartungsbetriebe oft innerhalb weniger Stunden bzw. Tage in den Griff und das Flugzeug kann wieder sicher und bedenkenlos zu einem neuen Flug abheben!
NZG – Nicht zuzuordnender Gegenstand
Ihr alle habt es bestimmt schon mal gehört – die Gepäckansage im Terminal, dass man sein Gepäck nicht unbeaufsichtigt lassen darf, oder dass der Besitzer des Koffers sich umgehend bei einer Information melden soll – und das hat einen wichtigen Hintergrund. NZGs, also Gegenstände, die nicht sofort einem Passagier zugeordnet werden können, stellen eine Gefahr dar. Natürlich kann es sein, dass der Besitzer des Gepäckstückes nur eben den Waschraum aufsucht und den Koffer unbeaufsichtigt lässt. Und das passiert gar nicht mal so selten. Denn Passagiere bekommen an Flughäfen oft das Gefühl, dass dies ein gut beaufsichtigter Platz ist, wo man sorgenfrei das Gepäck mal eine Sekunde stehen lassen kann, ohne befürchten zu müssen, dass jemand etwas klaut. Doch leider gab es in der Geschichte des internationalen Terrorismus auch nicht so harmlose Hintergedanken. Deshalb gilt, ein NZG, also ein herrenloses Gepäckstück löst sofort ein Alarmstufe aus und hat einen aufwendigen Einsatz der Bundespolizei zur Folge, teilweise ganze Terminalbereiche müssen abgesperrt werden. Für Passagiere bedeutet das Umwege laufen und vielleicht sogar Verzögerungen im Betriebsablauf, wenn Bereiche geräumt werden müssen. In den meisten Fällen findet sich der Besitzer zum Glück ganz schnell wieder und kann sein Gepäckstück wieder entfernen, allerdings gilt: immer schön das Gepäck mitnehmen, zu unserer aller Sicherheit!