In einem früheren Beitrag haben wir euch bereits drei gängige Abkürzungen aus dem Luftverkehr vorgestellt. Sie sind im Flughafenalltag nicht wegzudenken. Vom Flughafenkürzel über Airline Codes, bis hin zur Abflugzeit, die in Buchstabenwirrwarr kommuniziert wird – die Luftfahrt kürzt alles ab. Das macht die Kommunikation oft leichter, doch manchmal wirkt es wie eine eigene Sprache. Was heißt das eigentlich alles und was steckt hinter diesen ganzen Abkürzungen? Nun wollen wir drei weitere Abkürzungen lüften, die einem bei uns am Flughafen in Düsseldorf immer wieder unter kommen! Wir übersetzen die Aviation-Sprache für euch, sodass ihr sofort mitreden könnt!
FIDS – Flight Information Display System
Die erste Abkürzung, die wir für euch lüften wollen, hat garantiert jeder von euch schon mal benutzt. Und dabei vielleicht gar nicht gewusst, dass es hierfür sogar extra eine flughafeninterne Abkürzung gibt – und zwar das sogenannte FIDS. Diese vier Buchstaben stehen für Flight Information Display System. Viele kennen dieses Tool wahrscheinlich eher unter dem Begriff Abflugstafel. Grundsätzlich ist ein FIDS also eine visuelle Darstellung an Echtzeitinformationen rund um die Flugbewegungen an einem Flughafen. Dabei könnten sie auf unterschiedliche Klienten abzielen. Die Abflugs- und Ankunftstafel dient natürlich in erster Linie als Auskunft für Fluggäste und Abholer. Sie enthält eine Auflistung an Flügen beispielsweise mit deren jeweiligen Check-In-Bereiche, Gates, Gepäckbänder, Ankunftsbereiche oder auch den Flugstatus. FIDS‘ können grundsätzlich alle Informationen anzeigen, die benötigt werden. In anderen Bereichen des Flughafens sind FIDS auf andere wesentliche Informationen ausgelegt, zum Beispiel enthalten diese auch den Flugzeugtyp, der den Flug durchführt oder das Luftfahrzeugkennzeichen. Dies könnte besonders bei Abfertigungspersonal oder für die Enteisungsgruppe von Relevanz sein. Auch die minutengenaue ETA (ETA = Abkürzung für „Estimated Time of Arrival“, also die erwartete Ankunftszeit), die Anzahl der Passagiere an Bord oder die Parkposition (insbesondere wichtig, wenn der Flug an einer Außenposition abgefertigt wird) sind oft auch von Wichtigkeit und werden für den internen Gebrauch der Mitarbeitenden angezeigt. In diesen Bereichen sehen die FIDS auch nicht so anschaulich aus, wie im Terminal. Tatsächlich eher wie ein Teletext, wie man ihn aus dem Fernsehen kennt.
Das FIDS verarbeitet Änderungen, die die jeweiligen Schnittstellen am Flughafen produzieren umgehend. Wird beispielsweise also von einem Mitarbeitenden im Kontrollzentrum das Gate geändert, zeigen FIDS Monitore, diese Änderung dann umgehend an. Auch Verspätungen oder Änderungen den Flugstatus können eingepflegt und umgehend geschaltet werden. Oft sind diese farblich hervorgehoben, damit die Änderung auch von den Nutzenden registriert wird.
Das FIDS verarbeitet Änderungen, die die jeweiligen Schnittstellen am Flughafen produzieren umgehend. Wird beispielsweise also von einem Mitarbeitenden im Kontrollzentrum das Gate geändert, zeigen FIDS Monitore, diese Änderung dann umgehend an. Auch Verspätungen oder Änderungen den Flugstatus können eingepflegt und umgehend geschaltet werden. Oft sind diese farblich hervorgehoben, damit die Änderung auch von den Nutzenden registriert wird.
ACC - Airport Control Center
Wie cool wäre doch ein Ort, wo man alle Informationen eines Flugtages zusammenlaufen sieht und es einen perfekten Überblick über das Geschehen am Flughafen gibt? – Den gibt es! Und zwar im ACC am Düsseldorfer Flughafen. Das ACC – kurz für Airport Control Center hat eine ganz besondere Funktion. Es ist förmlich das Herzstück des Flughafens! Von hier aus steuern Spezialisten unterschiedlicher Beteiligten des Flugverkehrs in Düsseldorf den Betrieb. Darunter sitzen hier beispielsweise Kollegen der Bundespolizei, von Flugzeugabfertigungsunternehmen, Repräsentanten der in DUS beheimateten Airlines oder Kollegen der Gate- und Gepäckbandsteuerung. Vor einer riesigen Bildschirmwand beobachten sie den Betrieb und reagieren sofort, wenn es an einer Stelle mal hakt. Ein ganz schön spannender, großer Raum, in dem es manchmal auch sehr dynamisch zugeht! Der Vorteil eines ACCs: richtig kurze Wege! Kommt es zu einer Störung, sitzen die Vertreter der Schnittstellen nur wenige Meter voneinander entfernt – vielleicht sogar am selben Schreibtisch! Das ermöglicht eine nahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit der wichtigsten Beteiligten am Düsseldorfer Flughafen. Übrigens wird ein solches Kontrollzentrum nicht unbedingt überall gleich genannt. Eine weitaus gängigere internationale Abkürzung ist „APOC“ (=Airport Operation Center). Die Benennung kann also unterschiedlich sein, an manchen Flughäfen wird auch der Begriff AOCC oder IOCC verwendet. Für DUS gilt jedoch: das ACC hat alles unter Kontrolle. Extra-Bonuswissen: Die Flugsicherung verwendet die Abkürzung ACC auch, allerdings in einem ganz anderen Zusammenhang! Hierbei geht es um einen Bereich im unteren Luftraum, der von einer zugewiesenen Kontrollstelle überwacht wird (Area Control Center). Selbe Abkürzung, allerdings ganz andere Bedeutung.
VDGS – Visual Docking Guidance System
Habt ihr schon mal unsere Marshaller am Airport entdeckt? Sie sind mit ihren schwarz-gelb karierten Fahrzeugen gut erkennbar und helfen unter anderem Flugzeugen beim Einparken. Rollt ein Flugzeug auf eine Position ein, geben sie den Piloten visuelle Signale, die anzeigen, in welche Richtung das Flugzeug rollen soll, um haargenau auf einem vorgegebenen Punkt anhalten zu können. Denn die Piloten sehen vom Cockpit zwar fast alles, außer jedoch den Radstand. Es ist wichtig, das Flugzeuge genau auf einer bestimmten Stelle, sogenannten Haltebalken, parken, damit Sicherheitsabstände eingehalten werden können und die Fluggastbrücke einwandfrei an das Flugzeug angebunden werden kann. An vielen Flughäfen gibt es seit kurzem auch technische Unterstützung, die ein Einweisen durch Marshaller nicht länger voraussetzt. Das Ganze nennt man VDGS. Dies ist die Abkürzung für „Visual Docking Guidance System“. Es handelt sich um Anzeigetafeln, die auf Augenhöhe der Piloten am Terminalgebäude oder auf einem Mast vor Außenpositionen angebracht sind und den Piloten fast zentimetergenau den Abstand bis zum Stillstand auf dem Haltebalken anzeigen. Wichtig für das VDGS ist das korrekte Hinterlegen des Flugzeugtyps im System. Nur dann kann die richtige Distanz zum Anhalten ausgerechnet und angezeigt werden. Das VDGS verfügt über hochauflösende Sensoren, die das Flugzeug erkennen, sobald es auf einem Standplatz zurollt. Der Pilot kann dann ganz einfach die Anweisungen vom Display vor ihm Ablesen. Und nicht nur das: Sobald das Flugzeug sicher abgestellt wurde, laufen dort wichtige Informationen für die Boden- und Cockpitcrew durch! Beispielweise die Flugnummer, die verbleibende Minutenanzahl, bis das Flugzeug die Parkposition verlassen soll, oder sogar die Abflugsroute (SID - Standard Instrument Departure), die diesem Flug zugewiesen wurde. In Düsseldorf gibt es diese praktischen VDGS-Displays bisher nur an Terminalpositionen und vereinzelten sogenannten Remote Stands, also Außenpositionen, die nicht direkt mit dem Terminalgebäude verbunden sind. Auf Parkpositionen, wo es das aktuell noch nicht gibt, werden nach wie vor Marshaller eingesetzt, die das Flugzeug beim Parken bis zum Stillstand einwinken.